Aktivitätstracker und die exklusive Weitergabe unserer Lebensdaten

Wearables und anderes Gedöns zum Aufzeichnen und auswerten von Lebensdaten (Dieser Begriff schien mir passend für alle Daten eines lebenden Organismus, die durch smarte Technologien gewonnen werden. Laut Wikipadia steht er abweichend für das Geburts- und Sterbedatum!) ist eine interessante Möglichkeit zusätzlichen Nutzen zu generieren. Ohne im Detail auf den Nutzen einzugehen (Dieses soll der Inhalt anderer Beiträge werden) möchte ich hier, wieder einmal, auf den Sicherheitsaspekt und die Entmündigung der Benutzer eingehen.

Zuerst bin ich der Meinung, dass wir mit der Zeit gehen und unsere Angst vor neuen hinterfragen müssen! Unsere Lebensdaten sind nun mal für Ärzte, Versicherungen und für uns selber außerordentlich interessant. Meiner Meinung nach sollte man sich damit abfinden, dass irgendwann diese Informationen von uns (durch irgendwie Technologien), aufgenommen und an bestimmte (hoffentlich definierte) Interessengruppen weitergegeben werden! Und für das Recht selber zu entscheiden wer diese Informationen erhält, lohnt es sich zu kämpfen. Leider sieht die Realität ganz anders aus.

Erlauben Sie mir weiter aus zu hohlem und meinen Standpunkt zur Weitergabe von Daten in einer Zukunftsvision zu erläutern:

Wir schreiben das Jahr heute+20 Jahre. Einen großen Konzern ist es gelungen, dass Leben um mindestens 50 Jahre (einigermaßen Menschenwürdig) zu verlängern. Einziger Wermutstropfen: Der Konzern erhebt all unser Lebensdaten (die zu diesem Zeitpunkt erfassbar sind), darf sie auswerten, zu Analysezwecken weiterverwenden und verkaufen. Um in den Genuss dieser zusätzlichen Lebenszeit zu kommen müssen wir die Lebensmittel des Konzerns konsumieren und regelmäßig in den Long Life Centren (LL-Centren) des Konzerns, wo wir von LL-Experten liebevoll betreut werden vorbeischauen.

Auch wenn einem die Tafel Schokolade im Hals stecken bleibt, ist meines Erachtens dieses Szenario gar nicht so abwegig.

Mein Standpunkt ist, dass sich in diesen Moment wenige über den Datenschutz ihrer persönlichen Daten wirklich Gedanken machen würden! Kleinere Vorboten dieser Vision sind: Bonuszahlungen von Krankenkassen für den Erwerb von Aktivitätstrackern und Vorsorgeuntersuchungen (Die Krankenkassen erhalten hier nicht die Daten, dieses ist noch Gesetzlich verboten!) oder der Einstieg großer Konzerne in den Gesundheitsbereich (Hier bitte ich alle Leser, sich selbst ein Bild zu machen, da ich keine Verschwörungstheorien aufbauen oder irgendetwas unterstellen möchte).

Nun zum Thema der exklusiven Weitergabe unserer Lebensdaten.

Ich habe selbst einen Aktivitätstracker erworben. Vorausgegangen ist eine (wohl nicht ausreichende) Recherche, von welchen der vielen Geräte ich die Daten selbst extrahieren kann um sie selbst auszuwerten und, im Sinne eines möglichen zusätzlichen Nutzens, diese Daten (auf meinen Computern) weiter zu verarbeiten.

Um es vorweg zu nehmen: irgendwie kommt das Lebewesen, von denen die Lebensdaten stammen, nicht ohne weiteres an diese Daten heran. Nur durch den Einsatz erweiterter Computerkenntnisse. Die Daten werden auf irgendwelchen Unternehmensservern gespeichert (ob gut geschützt lass ich hier mal außen vor) und es ist (fast) unmöglich diese ureigenen Informationen auf den eigenen Computer zu speichern. Exportfunktionen sind nur sehr eingeschränkt verfügbar. Die Träger solcher Aktivitätstracker (ich selber eingeschlossen) haben ihre Lebensdaten exklusiv in die Hände der Hersteller gegeben und erfreuen sich irgendwelcher cloudbasierten Gadgets und Bonuszahlungen. Nur die Lebensdaten zur eigenen Weiterverarbeitung zu nutzen oder sie nicht in die Hände der Konzerne zu geben ist nicht vorgesehen!

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